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Gebirgsbäche im Naturparkgebiet

Die wichtigsten Gebirgsflüsse im Naturpark “Erzgebirge/Vogtland” sind die Weiße Elster, die Göltzsch, die Zwickauer Mulde und die Freiberger Mulde mit Zschopau und Flöha. Durch ihre Jahrtausende wirkende Erosionskraft haben sie tiefe wildromantische Täler und Schluchten geschaffen. Wir begegnen ihnen in den Elsterhängen bei Pirk, im Schwarzwassertal, im Preßnitztal und in vielen anderen reizvollen Gebieten. Während fast alle Bäche und Flüsse entsprechend der Gebirgsneigung in nördliche Richtung fließen, bilden Zwota und Rote Pfütze interessante Ausnahmen.

Obwohl einige Gebirgsflüsse ihren Ursprung in den Hochmooren haben und somit von Natur aus sauer sind, wird die allgemeine Gewässerversauerung ein immer größeres Problem in unserer Region. Untersuchungen aus jüngster Zeit belegen, dass der pH-Wert in den letzten Jahrzehnten ständig sank. Neben dem sauren Regen, der hauptsächlich durch die Braunkohlenkraftwerke im Böhmischen Becken und den NOx-Ausstoß der unzähligen Kraftfahrzeuge verursacht wird, tragen vor allem auch die ausgedehnten Fichtenkulturen in den Waldlagen des Gebirges zu diesem Trend bei. Die herabfallenden Fichtennadeln verrotten nur schwer und bilden einen huminsäurereichen Boden, der in die Gewässer ausgewaschen wird. Das hat natürlich auch Auswirkungen auf die Gewässerfauna. Während früher im Schwarzwasser, von Johanngeorgenstadt beginnend, regelmäßig Forellen zu beobachten waren, sind diese schon lange verschwunden.

 Im Bereich der Neunzehnhainer Talsperren müssen vor allem zur Zeit der Schneeschmelze zahlreiche Fischsterben registriert werden, weil es hier schlagartig zur Verringerung des pH-Wertes kommt. Aber nicht nur Fische, auch viele der wirbellosen Tiere, wie Stein-, Köcher- und Eintagsfliegen, die typisch für unsere Gebirgsbäche und -flüsse sind, leiden unter dieser Tendenz.

Zur langfristigen Erhaltung dieser für uns so typischen Lebensräume sowie zur Sicherung einer guten Trinkwasserqualität ist eine Stabilisierung der pH-Wert-Verhältnisse unbedingt erforderlich. Neben der langfristigen Senkung der SO2- und NOx-Emissionen ist dafür die Begründung vielstrukturierter Wälder mit einem hohen Laubholzanteil eine wesentliche Voraussetzung. Gerade das Beispiel der Gewässer im Gebirge zeigt die vielfältigen Verknüpfungen und Zusammenhänge im Naturhaushalt und die Notwendigkeit des bewussten und verantwortungsvollen Umgangs mit diesen Naturgütern.

Geographische Besonderheiten

Die Zwota entwässert als einziger Gebirgsbach auf sächsischer Seite von ihren Quellgebieten zwischen Markneukirchen und Schöneck in südliche Richtung zur Eger. Ein weiteres interessantes geographisches Phänomen ist an dieser Stelle erwähnenswert. Die Rote Pfütze entspringt zwischen Fuchsstein und dem Hundsrücken außerhalb des Naturparks am Rande der Geyerschen Platte. Nach der Vereinigung mit dem Wolfersbach fließt sie zunächst nach Süden, dem Gebirgskamm entgegen, um sich von der Unteren Brünlasmühle ab nach Osten zu wenden. Nach ca. 12 km Lauflänge mündet sie im Naturparkgebiet auf Schlettauer Flur in die Zschopau. Geographisch gesehen bildet das Tal der Roten Pfütze damit eine Brücke zwischen der hochmontan geprägten Geyerischen Platte und den oberen Gebirgslagen, auch ein Grund, dieses Gebiet einmal dem Naturpark anzugliedern.

Weitere Informationen über Fließgewässer in Sachsen finden Sie auf folgenden Internetseiten: http://www.umwelt.sachsen.de/umwelt/wasser

Informationen über die vom Aussterben bedrohte Flussperlmuschel gibt es hier:
LIFE02_NAT_D_008458_LAYMAN_DE.pdf

Autor: Brockhaus, Thomas (1997): “Der Naturpark als Wasserspeicher” IN: Unser Naturpark Erzgebirge / Vogtland, Dresden